Wer dieser Tage durch Kiew geht, kann schnell vergessen, dass Krieg herrscht. Sind die Kontrollen mit Soldaten, Panzersperren und Sandsackverschlägen an den Stadtgrenzen erst mal passiert, präsentiert sich die ukrainische Hauptstadt fast wie vor dem russischen Angriffskrieg. Menschen flanieren durch die Straßen und essen Eis, in Cafés treffen sich Jung und Alt, in Parks spielen Kinder neben picknickenden Eltern. Es scheint ein wenig so, als würden viele der rund 2,5 Millionen Kiewer die seit dem 24. Februar andauernde Invasion im städtischen Alltag am liebsten ignorieren – selbst wenn wieder e…